Roghudi Vecchio ist ein antikes Dorf in der Region Kalabrien, in der Provinz Reggio Calabria. Es liegt etwa 600 Meter über dem Meeresspiegel auf einem Felssporn im Herzen des Aspromonte, zwischen dem Fluss Amendolea und der Schlucht Furria.
Der Name „Roghudi“ stammt vom Griechischen „rogòdes“ – „voller Spalten“ – oder „rhekhodes“ – „rau“ – und spiegelt die raue Beschaffenheit des Geländes wider. Seit 1050 bewohnt, gehörte das Dorf zu den griechischsprachigen Gemeinden Kalabriens. In den Jahren 1971 und 1973 machten zwei schwere Überschwemmungen das Dorf unbewohnbar, sodass die Bewohner nach Roghudi Nuovo bei Melito di Porto Salvo umsiedelten.
Eine besondere Praxis zum Schutz der Kinder bestand darin, sie mit Seilen, die an den Außenwänden der Häuser befestigt waren, an den Knöcheln festzubinden, um Stürze in die umliegenden Abgründe zu verhindern. Man sagt, dass man in stillen Nächten noch immer das Weinen von Kindern aus den Schluchten hören könne – doch vielleicht ist es nur eine Legende.
Roghudi Vecchio war die Heimat bedeutender Dichter der griechischsprachigen Tradition, darunter Angelo Maesano, bekannt als Mastrangelo, Verfasser der Hymne „Éla mu condà“, sowie Francesca Tripodi und Salvatore Siviglia, die durch ihre Gedichte die lokale Kultur lebendig hielten.
Heute ist Roghudi Vecchio ein unbewohntes Dorf, das seine eindrucksvolle Atmosphäre bewahrt – ein lebendiges Zeugnis der Geschichte und Traditionen der griechischen Region Kalabriens.
Roghudi Vecchio
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