Bova ist ein antikes Dorf im südlichen Teil des Aspromonte-Gebirges, etwa 900 Meter über dem Meeresspiegel. Es gehört offiziell zu den „Schönsten Dörfern Italiens“ und ist Teil der griechischsprachigen Region Kalabriens, auch bekannt als Bovesia.
Geschichtlicher Überblick
Die Ursprünge von Bova reichen bis in die prähistorische Zeit zurück, wie archäologische Funde in der Umgebung belegen. In der Antike war das Gebiet von italischen Völkern bewohnt und später von griechischen Kolonisten, die eine Siedlung namens Delia oder Deri gründeten. Nach dem Fall des Römischen Reiches flohen die Menschen wegen barbarischer und sarazenischer Überfälle in die Berge und gründeten das heutige Dorf. In der normannischen Zeit wurde Bova ein bedeutendes kirchliches Lehen.
Kultur und Sprache
Bova ist eines der wichtigsten Zentren der griechischsprachigen Minderheit in Kalabrien. Hier wird noch das „Griechisch von Kalabrien“ gesprochen, ein Dialekt mit Wurzeln im Altgriechischen. Die lokale Kultur ist tief mit diesem Erbe verbunden und spiegelt sich in Traditionen, Musik, religiösen Riten und Ortsnamen wider.
Sehenswürdigkeiten
• Burg von Bova: in panoramischer Lage gelegen, heute eine Ruine, die jedoch den Charme mittelalterlicher Befestigungen bewahrt.
• Dom von Bova: nach dem Erdbeben von 1783 wieder aufgebaut, enthält architektonische Elemente aus byzantinischer und normannischer Zeit.
• Gerhard-Rohlfs-Dokumentationszentrum: im Palazzo Tuscano untergebracht, bewahrt es Bilder und Materialien des berühmten deutschen Linguisten, der im 20. Jahrhundert das Kalabrische Griechisch erforschte.
Bova
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